Südwesten April Mai 2008

29.4.2008

 wir versuchten diesmal , unseren Reisetermin mit der Blütezeit im Südwesten abzustimmen und buchten demnach für Ende April bis Ende Mai 2008, um unsere Freunde in Utah, speziell im Kodachrome Basin State Park wieder zu besuchen und außerdem wollten wir so viele Pflanzen wie möglich in Blüte sehen;

wir hatten Frankfurt- Dallas-Las Vegas mit American Airlines gebucht und kamen pünkltich nach einem ruhigen Flug bei schönstem Wetter am Spätnachmittag in Las Vegas an; unser Auto hatten wir über ADAC gebucht, kleine compact Klasse und ich fragte am Schalter nach einem günstigen upgrade für einen SUV; nachdem ich den Angestellten auf sämtliche Discountmöglichkeiten ( AAA-government + senior) hingewiesen hatte, gab es als Superangebot für 5 $ pro Tag Aufpreis einen fast nagelneuen Jeep SUV, das ließen wir uns natürlich nicht entgehen; also ab mit dem Gepäck, den Wagen geladen und ab über die Interstate 15 Richtung Logandale Overton, wo wir zuesrt uns mit Freunden aus Tropic treffen wolten;

es gab ein freudiges Hallo beim Wiedersehen und gleich die Einladung in den nächsten Burgerschuppen zu einem wirklich guten Burger; als Übernachtung hatten wir das Best Western in Overton geplant, in dem wir schon mehrmals gut untergebracht waren; auch hier gab es verschiedene Discounts zum Aushandeln und schließlich konnten wir für 68 $ uns müde in die Betten fallen lassen;

 

30.4.2008

wir bekamen das übliche, aber wirklich ausreichende Frühstück mit Kaffe-Tee-Saft-muffins-beagles und sogar etwas Käse und Wurst und dann ging es gleich wieder auf die Interstae 15 Richtung Norden, sprich Zion Nationalpark; da wir diesen schon von einigen Besuchen her kannten, durchforschten wir nur das Visitorcenter bei Springdale und wurden wie üblich auch wieder fündig mit neuen Büchern und T-Shirts;

dann ging es die 9 durch den Park auf die Höhe hinauf, wobei wir noch einen Hiker mitnahmen, der vom Osteingang aus den East Rim Trail bis ins Tal machen wollte und sehr dankbar für die Mitfahrgelegenheit war, denn der trail sollte über 5 Stunden gehen;

wir verließen über den Ostausgang den Park und führen auf der 9 durch wunderschöne Felsformationen, am bekanntesten wohl die Checker Board Mesa; kurz vor der Einmündung in die 89 überraschte uns die Zion Mountain Ranch, die es bei unserem letzten Besuch in der Gegend noch nicht gegeben hatte;  (http://www.zionmountainresort.com/index.html) eine frei grasende Bisonherde, ein gemütliches Restaurant und Unterkunftsmöglichkeiten vom Tipi bis zum modern eingerichteteten Blockhaus;

in dem kleinen Restaurant probierten wir buffalo steak und buffalo burger und ich muß sagen, es schmeckte beides ausgezeichnet;

wir fuhren dann auf die 89, wunderten uns, daß zwei wirklich schöne uralte  Antiquitätenläden nicht mehr existierten, sahen, daß bei Hatch wieder eine ganze Menge Angler einquartiert waren und erreichten dann in Tropic Tankstelle und Supermarkt, wo wir uns mit allem Nötigen für die nächsten beiden Tage eindeckten;

dann ging es flott noch über die 12 in Richtung Cannonville , wo wir über die mainstreet am großen Visitorcenter forbeifuhren, um zu unserem Quartier cabin 6 im Kodachrome Basin State Park zu kommen; dort wurden wir herzlich wie immer von Mira Loy Ott, der Besitzerin begrüßt und es ging erst einmal ans Erzählen von beiden Familien, was es alles Neues gab; so ging es dann bis zum Abend und wir konnten den ersten "Fernsehabend" genießen;

              

       Abendprogramm                                                        Morgenprogramm

1.5.2008

aufgewacht nach kurzem Schlaf bei recht kaltem Morgen und fantastischer Sicht auf die roten Felsen und Steinsäulen des Parks; gemütliches Frühstück auf unserer kleinen Terrasse, allerdings warm eingepackt in Fleece -Jacken; bei der tollen Sicht beschlossen wir schon am Morgen gleich zum Grosvenor Arch über die Cottonwood Canyon Road zu fahren, die für die nächsten 3 Wochen eine unserer Hauptstrecken werden sollte; aber bitte nicht für Anfänger gleich zum Nachmachen, bitte dran denken, daß man ohne Versicherungsschutz fährt und grundsätzlich vorher immer die Straßenbedingungen bei den Rangern oder den Einheimischen einholen;

Grosvenor Arch ist übrigens benannt nach dem Begründer der National Geographic Society und liegt  ziemlich genau 11 Meilen südlich ab der Teerstrecke vom Kodachrome Basin State Park; eine kleine Wasserfurt des Paria Rivers ist zu durchqueren und zwei mäßige Steilstrecken sind auf mittelmäßiger gravelroad zu bezwingen; direkt von der CCR geht dann ein beschilderter Abzweig nach Osten und man sieht dann schon den fast frei stehenden Doppel ( eigentlich Dreifach-) Bogen, denn in nahezu allen Beschreibungen wird nicht auf die dritte Öffnung ganz im Westen an der Seite des linken Bogens hingewiesen;

vom Grosvenor Arch versuchten wir dann noch einige Meilen die Straße zu erkunden, die direkt zum Arch führt und dann nach Osten weitergeht; laut Einheimischen heißt sie Four Mile Bench Road, wobei es diesen Namen im Grand Staircase Escalante Monument mehrfach gibt; die Straße führt mehr oder weniger immer Richtung Südosten , quert einen sehr breiten wash, den  ich bei Wasserführung nicht durchqueren möchte und endet dann nach einigen Meilen im unwegsamen Gelände in dem Gebiet  zwischen Wahweap und Smokey Mountain Road, wobei der durchquerte wash auch schon den Namen Wahweap trug, namensgleich also mit dem "Tal der weißen Geister"

um die Touristen von dem Versuch abzuhalten, über diese Road bis zur 89  kommen zu wollen, steht nach kurzem Weg nach dem Grosvenor Arch dieses Schild, denn es wäre schon recht mißlich, nach 24 ml über wirklich schlimme gravelroad wieder umkehren zu müssen;

für den ersten Tag hatten wir genug erkundet und so fuhren wir in unser Quartier, unterhielten uns noch mit den Rangern am Parkeingang und versprachen ihnen, die Infotexte über Park und Umgebung auf deutsch zu übersetzen für die Touristen; ein Vorschlag, den sie begeistert aufnahmen, da immer wieder danach gefragt wurde;

 2.5.2008

da wir uns für diesen wunderschönen Tage einiges vorgenommen hatten, gab es um 6.00 Uhr Frühstück und wir starteten gegen 6.50 Uhr auf die gleich am Kodachrome Basin State Park beginnende Cottonwood Canyon Road, über deren Zustand wir uns schon am Vorabend bei den Rangern des Parks erkundigt hatte: trocken-einfache Wasserdurchfahrt am Paria River-einige Spurrillen und im Südteil einge Straßenschäden durch den Paria River;

da wir diese Strecke in den früheren Jahren bereist mehrfach mit PKW-WOMO-SUV befahren hatten, sollte es auch diesmal keinerlei Schwierigkeiten geben, denn die Strecke kannten wir ja; die Abzweigung zum Grosvenor Arch ließen wir diesmal links liegen und kamen kurz danach in den Bereich der cockscomb, deren Formation auf dem nächsten Bild link leicht zu erkennen ist;

da am frühen Morgen die Sonne noch nicht über den östlichen Bergkamm drüber kommt, erscheint die CCR hier ganz im fahlen Morgenlicht; genau am Ende des Straßenabstiegs rechts ist übrigens der Einstieg in die Cottonwood Canyon Narrows, ein einfach zu begehender Slotcanyon, zwar nicht mit den berauschenden Farben eines Antelope Canyon, doch der Einstieg liegt hier direkt an der Straße und man kann sich so ein Canyon Feeling holen; ich werde sicher im Forum in Kürze darüber als Reiseziel einen eigenen Bericht verfassen; im Bildvordergrund kann man erkennen, daß wir wirklich gute Straßenbedingungen hatten und auch die Weiterfahrt über den clay-Abschnitt und  die Auswaschungen machten keine Probleme, sodaß wir bereits um 8.15 an der 89 wieder auf Teer kamen; man sollte sich aber diese Fahrtzeiten nicht als eigenen Anhaltspunkt nehmen, wie gesagt, wir kannten die Straße von vielen Befahrungen, hatten sehr gute Bedingungen und nahezu keinerlei Verkehr; dadurch bedingt gelang es mir im Südteil der CCR sogar, mich an eine Herde Gabelantilopen (eigentlich eine Ziegenrasse ) heranzupirschen;

was ein kleines Gewitter mit Regenguß einige Tage vorher in diesen trockenen Badlands im Frühjahr bewirken kann, zeigt das Bild, denn innerhalb von etwa 3-4 Tagen blühte es in diesem sonst so kargen und trockenen Bereich;

   

also auf der 89 ganz kurz nach rechts abgebogen und kurz danach auf der rechten Seite den Parkplatz mit der Trailheadinfo der Toadstool Hoodoos angesteuert; der Zugang zu diesen Hoodoos ist nicht zu verfehlen, denn man läuft ca. 15-20 min. in einem kleinen Wash und steht dann plötzlich vor vielen dieser roten und braunen Hoodoos; da Kerstin auch ihre Malutensilien mitgenommen hatte und es auch noch nicht zu heiß war, begann sie gleich, einige der Hoodoos auf ihren Skizzenblock zu bannen, während ich in der Umgebung die Speicherkarte der Kamera  füllte und füllte; man kann sich in diesem Gebiet stundenlang aufhalten und findet immer wieder, besonders nach Westen zu, immer neue kleine und große Hoodoos;

        

als Kerstin mit ihren Skizzen fertig war, ging es in 15 min wieder zum Auto und wir besorgten uns in dem kleinen Laden von Big Water etwas zum Essen und füllten dort auch unsere Getränkevorräte auf, denn wir hatten noch eine lange Wanderung vor uns,  wir wollten auch die schneeweißen Hoodoos im Wahweap wash sehen; im Visitorcenter auf der anderen Straßenseite erhielten wir die Wegbeschreibung über Big Water-fish hatchery-wahweap wash und so stellten wir unseren Wagen am letzmöglichen Punkt ab und machten uns auf den Weg den Wahweap wash aufwärts; es sollten etwa 2- 2,5 ml sein, doch als wir nach gut 1 Std. 50 min immer noch keine weißen Hoodoos sahen, kehrten wir enttäuscht um, denn wir hatten für den Nachmittag ja noch eine lange Autotour eingeplant; doch wir sagten uns: aufgeschoben ist nicht aufgehoben, denn in den nächsten Wochen sollten wir sicher noch einmal Zeit finden, diese weißen Geister zu suchen;

wir kontrollierten daraufhin Getränkevorrat ( 2-3 Gallonen)-Obst-Werkzeug-Tankinhalt , denn wir wollten von Big Water aus über die Berge des Grand Staircase Escalante National Monument (GSENM) auf der smokey mountain road Escalante erreichen; über diese Strecke bekommt man etwa gleichlautende Angaben:

 

Location: Through Grand Staircase National Monument from Hwy 12 to Hwy 89
Setting: Desert
Surface: Maintained Dirt/Gravel but very rough and rutted in places
Vehicle: Passenger Car
Length: 78 miles oneway
Time to Allow: 5 hours
Season: Drivable year round

 

man kann auf dieser road nicht erwarten, speziell im Frühjahr, daß man bei Liegenbleiben noch am gleichen Tag auf Hilfe hoffen kann, daher unsere Vorbereitungen und genauen Vorerkundigungen;

  

 

das Bild nach einigen Meilen aufgenommen zeigt die extrem karge Landschaft der Badlands, doch auch dort sollte es diesmal wirklich wunderschön blühen; neben jeder Menge blühender Opuntien und auch der Utahblume ( Segolily in allen drei Farbvarianten weiß-gelb-lila) fanden wir große Gruppen von Sclerocactus whipplei;

der mit berühmteste und auch berüchtigste Abschnitt, Kelly`s Grade ist ziemlich am Anfang der Strecke, sodaß man mit einem etwas ängstlichen Beifahrer noch gut umkehren kann; dieser steile Aufstieg hat seinen Namen von einem Bulldozerfahrer Kelly bekommen, der, als sich niemand zutraute, diesen steilen Abschnitt aus dem Geröll und Fels herauszuschieben, einfach in seine Maschine sprang und diese Steilstrecke anlegte;   „and he did the job"; 

aus dem Tiefland nördlich des Lake Powell windet sich diese "Straße" mit einem Höhenunterschied von über 300 Meter auf die Höhen des Kaiparowits Plateau hinauf, es gibt wirklich atemberaubende Tiefblicke während dieser switchbacks, in umgekehrter Richtung nach Süden sitzt meist der Beifahrer mit Sicht in die Tiefe;

   

endlich oben angelangt, gibt es erst einmal Pause für Auto und Nerven; die direkte Abzweigung zu den namensgebenden rauchenden Abschnitten hatten wir leider verpaßt, denn dort qualmen seit mehreren hundert Jahren unterirdische Kohlenflöze vor sich hin, die vermutlich durch Blitzeinschlag entzündet wurden; diese sollten eigentlich ganz großindistriell ausgebeutet werden und man hätte auf diese Art und Weise eines der letzten unberührten Gebiete der USA vollkomen verschandelt; als man aber den interessierten Firmen immer mehr Auflagen und Beschränkunegn bezgl. der Größe der Straße,der Größe des zu bauenden Kraftwerks wieder in Nähe Page machte, wurden diese Ausbeutungspläne unrentabel und außerdem lag das Gebiet dann auch plötzlich innerhalb des GSENM und damit war Schluß mit dem Vorhaben;

der weitere Verlauf der Straße ging über gravel und slickrock, tw. auch mit steilen Abschnitten

die gesamte Streckenführung ist äußerst einsam, es gibt eine Abzweigung, die auf ganz schlechter Straße bis zur Hole in the Rock Road führt und eine weitere gravel road, die auch nach Escalante führt-führen soll , über deren Beschaffenheit man nur das schlimmste hört;

wir erreichten dann gegen 16.00 Uhr die flachen Ausläufer der Straße im Einzugsbereich von Escalante, wo auch eine sehr ausführliche Straßenbeschreibung mit Warnung steht; gegen 16.40 erreichten wir in Escalante wieder die 12 mit Teerdecke und hatten insgesamt genau 78 ml auf der Smokey Mountain Road verbracht, mit herrlichen einsamen Abschnitten; die gesamte Fahrtstrecke hatten wir nur 4 Motorradfahrer und ein Auto gesehen; zum Nachahmen bitte unbedingt 4WD und High Clearance, denn die Bedingungen ändern sich ständig und bei der Streckenlänge kann im Nordteil ein Wetter niedergehen, von dem man im Süden überhaupt nichts bemerkt;

im neuen großen Visitorcenter von Escalante durchsuchten wir dann die dortigen genauen Topomaps schon für die nächsten Touren, machten uns ein wenig landfein und gönnten uns ein schönes Abendessen; anschließend gab es noch einen kurzen Besuch bei der Familie Delthony am Ortsende von Escalante Richtung Tropic auf der rechten Seite, ein sehr bekanntes Künstlerehepaar Brigitte (Deutsche) und David (Amerikaner) die seit 2008 auch Unterkünfte anbieten in sehr schöner Lage am Fluß auf Ihrem Grundstück; sie ist Keramikerin und er macht ganz fantastische Sitzmöbel in einer  von ihm selbst entwickelten Technik, die mehrfach schon preisgekrönt wurde; ein Stopp dort ist immer eine interessante Sache und deren Wohnangebot stellt einen ganz günstig gelegenen Stützpunkt dar für längere Aufenthalte im Bereich von Escalante; wer sich dort einmal umsehen möchte, unbedingt von uns herzliche Grüße ausrichten; http://www.sculpturedfurnitureartandceramics.com/

die Heimfahrt im nachlassenden Tageslicht erforderte noch einmal größte Aufmerksamkeit, denn die UT 12 (scenic byway)  zwischen Escalante und Tropic führt durch eine enorm wildreiche Gegend und besonders am frühen Abend kommen muldeer in größerer Anzahl an den Straßenrand oder überqueren diese, wobei ihre Sprungkraft phänomenal ist, sie laufen mit hohem Tempo über die Straße und erst im letzten Moment bemerken sie die Zäune am Rand und springen nahezu ungebremst und senkrecht über diese 2 m hohen Abgrenzungen;

 

dieses Mal kamen wir ohne Wildschaden in unserem Stützpunkt wieder an, hatten mehr Glück als ein Jahr zuvor, wo uns ebenfalls auf der 12 kurz nach Cannonvile ein muledeer Bock ins Auto sprang, zwar sich unverletzt aus dem Staub machte, ich  aber  dann den Sheriff brauchte, um für den Vermieter das sog. deer hit form vorlegen zu können, was ohne jedes Problem bei der Rückgabe akzeptiert wurde;

kurz vor völiger Dunkelheit erreichten wir Kodachrome Basin , hatten in Tropic noch vollgetankt und uns gewundert, daß unser Jeep trotz dieser Tortour nur 9,1 l/100 km benötigt hatte; das upgraden hatte sich schon einmal gelohnt;

                      Ende des Tages wieder mit TV Kodachrome                 

 

3.5.2008

 

nach der gestrigen langen und auch anstrengenden Tour beschlossen wir, uns einen ganz gemütlichen Tag zu leisten, Karten schreiben, denn wir hatten wie immer unsere Cowboy-Postkarten bereits daheim vorbereitet, an Puzzlesammler mußten mitgebrachte Knobel-Denkspiele verschickt werden, und zwischendurch gingen wir auch mal wieder einen der vielen schönen Trails im Kodachrome Basin, besonders interessierte uns, wie weit eine schmale Auswaschung sich vergrößert hatte, deren Entsteheung wir seit mehreren Jahren beobachten konnten; irgendwann in 200 - 300 Jahren gibt es dann auch hier einen Slotcanyon, inzwischen kann man sich schon etwa 2 m hineinstellen;

        

                    hier unsere Postkarte                            und                   unsere Abendlektüre

 

das ist normalerweise unsere Art, dort Urlaub zu machen, allerdings manchmal auch verbunden mit harter Ranch-oder Viehtriebarbeit;

abends fuhren wir noch zu Foster`s, ein Restaurant an der 12 kurz vor der Brycezufahrt, auf dessen Steak wir uns schon gefreut hatten; im dortigen shop fanden wir auch noch ein amerikanisches Magazin, in dem unser Freund Randy, der Bäcker vom Mesa Farm Market mit seiner ganzen Geschichte beschrieben war, so hatten wir auch noch eine passende Abendlektüre und verzichteten auf TV Kodachrome

4.5.2009

heute ging es wieder auf die Strecke und zwar ins Grand Staircase Escalante National Monument; wir wollten mal nachschauen, wieviele moquis die Touristen eigentlich noch übrig gelassen hatten, obwohl doch der Moqui Hill ein Geheimtipp sein sollte und angeblich kaum jemand die genaue Lage wüßte; auch wir verkneifen es uns hier eine genaue Anfahrtsbschrebung zu geben, denn wie wir selbst sehen könnten, die früheren Massen von Moquis sind nicht mehr an dem Platz;

also es ging wieder einmal auf die wunderschöne Strecke der Utah 12 ( scenic byway ) über Escalante hinaus bis auf die Old Sheffield Road, eine BLM road, die weit ins GSENM nach Osten führt, wir parkten an einem auffälligen Felsen, ein ganz klein wenig Ähnlichkeit mit Edmaiers Secret mit der Oberflächenstruktur des Felsens nur erheblich kleiner;

 

von dort aus war es nur noch ein kleiner Fußmarsch zum Moqui Hill, der eigentlich gar kein Hügel ist, nur im Hintergrund erhebt sich eine kleine Hügelgruppe, auf die man bei seiner Wanderung drauf zu hält; und wie schon befürchtet, soviele, wie auf früheren Bildern immer gezeigt wurden, gab es nicht mehr von den ausgefallenen marbles, bestehend aus Eisen, Mangan,Titan-Paladium mit einem Härtegrad von 7,4; eigentümlich, denn keines der beteiligten Metalle hat einen höheren Härtegrad als 6; da es nun sogar schon onlineverkauf für diese geologischen Besonderheiten gibt, ist es kein Wunder, daß es weniger werden;

Geburtsstätte der Moqui-Marbles

                  solche Bilder sind heute schon eine Seltenheit, gefunden auf:http://www.moqui-marbles.com/ 

dafür konnten wir sogar blühende Nachtkerzen entdecken ( Oenothera , vermutlich var. pallida oder caespitosa)

 

da wir allerdings noch einen slotcanyon besuchen wollten, hielt es uns nicht allzulange am "moquihill" und wir fuhren die Old Sheffield Road wieder ein Stück zurück bis zu einem nur kaum erkenntlichen kleinen Parkplatz für maximal 2 Autos und einem dafür aber deutlich beginnenden Fußpfad ins Gelände hinein; wir wollten entweder den Zebra Slot Canyon oder den Big Horn Canyon erkunden, von dem wir wunderschöne Bilder gesehen hatten;

nach genauem Textstudium der beiden Canyons kam eigentlich nur der Big Horn Canyon in Frage, denn den Zebra Slot Canyon begeht man günstigerweise von seinem Südzugang über die Hole in the Rock Road (HITRR), obwohl man ihn auch von Norden her über die Old Sheffield Road allerdings auf bedeutend längerem Weg erreichen kann;

also auf in den Big Horn Canyon, über den außer bei Synnatschke und Zehrer nicht viel zu finden ist, und, wie wir dann allerdings ebenfalls bestätigen konnten, ganz zu Unrecht; der Zugang befindet sich genau 2,8 ml ab der Utah 12 auf der Old Sheffield Road, die in der ganz auffälligen Doppellinkskurve der 12 bei ml 71  abgeht; diese Zufahrt ist im trockenen Zustand auch noch mit einem PKW zu fahren ( wie gesagt, ohne Versicherungsschutz ) sollte aber auf keinem Fall in feuchten Zustand riskiert werden; den Wagen stellten wir an dem winzigen Parkplatz  und folgten dem nach rechts von der Straße wegführenden deutlichen Pfad ; man läuft einem wunderschönen einfachen sandwash bis man nach etwa 20 min oben an diesem dryfall steht; der kaum überwindlich erscheinende steile Abstieg kann aber hier auf dem Bild auf der rechten Seite ( im Abstieg sich also links haltend, auf der fast waagrechten Kante in der Bildmitte) ) ganz gut überwunden

 

                                              

 

werden, hier merkt   man erst, wie extrem rauh und griffig der trockene slickrock sein kann, wenn man mit guten Wanderschuhen unterwegs ist; nach Überwindung dieses Punktes geht es dann in die ersten slotähnlichen Engstellen hinein, die aus wunderschön rotem Navajo Sandstein bestehen; man kommt immer tiefer in den Canyon hinein, dessen Passagen immer enger und dann auch ohne Kletterausrüstung unbegehbar werden; es komen einige recht tiefe potholes, die zwar bei unserem Besuch trocken waren, aus denen man aber ohne Zusatzausrüstung nicht mehr herausgekommen wäre; man kann allerdings recht gut wieder auf die Rimkante nach oben aussteigen und sollte, wenn man bis Zebraslot weiter will, sich auf der linken Rimkante halten, denn auf der rechten Seite ist es nach etwa 1 Stunde an einer fast senkrechten Falswand zum Canyonboden hinab zu Ende; vorher mündet auf der rechten Seite der middle fork des Big Horn Canyon ein;  viele Schönheiten des Big Horn erschließen sich auch dem Wanderer von oben, ganz speziell im Frühjahr, wenn dort alles in Blüte steht;

 

wer sein Auge dann von den glatten Felsen auf kleine Spalten und an der Rimkante auf den Boden wieder schweifen läßt, findet so wunderschöne blühende Pflanzen wie Indian Paint Brush ( Castilleja miniata ) und Echinocereus triglochidiatus ( amerikanisch: hedgehog cactus, obwohl mit diesem allgemeinem Namen einige Arten und Varietäten bezeichnet werden)

 

wir bewegten uns auf der rechten Rimkante, da wir nicht am Ende des Big Horn Canyons weiter in den Zebra Slot Canyon weiterwandern wollten, da sowohl die Zeit dafür nicht ausgereicht hätte, wir aber auch nicht genügend Getränkevorräte mithatten, um diese Tour noch um einige Stunden auszudehnen; also wanderten wir oben wieder zurück, stiegen direkt nach den tiefen potholes, wieder in den Canyon hinein und liefen am Canyonboden zurück, bis die slots wieder weiter wurden und wir im Sand im breiter werdenden wash zu dem dryfall gelangten, den es aufwärts nun auf der rechten Seite hinauf ging; insgesamt hatten wir uns fast 3 Stunden dort aufgehalten, völlig alleine, was auch für den Besuch dieses Slotcanyon spricht;

am Auto haben wir dann noch einmal unseren Durst mit kühlen Getränken gestillt und sind auf der 12 zurück bis zum Kiva House gefahren, einem im Indianerstil erbauten Cafe, hoch über einer Straßenkurve über dem Escalante River, in dessen Tal man von den großen Fenstern aus wunderschön hineinschauen kann; wer sich näher über dieses Bauwerk informieren möchte, hier ist die webiste mit der Idee und Baugeschichte: http://www.kivakoffeehouse.com/about.htm; wie dort beschrieben, das Kiva House ist eine Kombination von außergewöhnlichen Speisen, wunderbarer Aussicht und Einblick in die Geschichte des Escalante Canyons;

dort ließen wir gemütlich unseren Tag ausklingen, fuhren dann bevor die Dunkelheit einsetzte, die 12 zurück zu unserem cabin 6 im Kodachrome Basin State Park; wir betonen immer wieder, den Abschnitt Escalante-Cannonville auf der 12 nicht bei Dunkelheit zu fahren, denn der Wildreichtum dort  ist enorm und es gibt dauernd Wildwechsel und man kann direkt nach Kurven einen Zusammenstoß kaum vermeiden; es ist auch ein komisches Gefühl wenn im Scheinwerferlicht immer wieder glühende Augen von muledeer - rabbits-oder foxes auftauchen;

 

5.5.2008

nach dem ereignisreichen Tage gestern sollte es heute mal wieder ein ruhigerer Tag werden, mit Ausruhen-Einkaufen, doch wir hatten es dann doch nicht zu ruhig werden lassen; auf dem Rückweg vom Einkaufen im Supermarkt in Tropic kamen wir an der Ranch unserer Hausleute in Cannonville vorbei und alles war am Arbeiten  mit den Rindern; da konnten wir natürlich nicht nur zuschauen und statt des Ausruhens galt es nun, Kälber von den Kühen trennen-Kälber einfangen-Ohrmarken-Brandzeichen setzen-impfen-kastrieren, alles was halt zu so einem Cowbyoytag gehört; anschließend sollte noch eine kleine Herde in den Yellow Creek getrieben werden;

heute werden diese Arbeiten mit den Kälbern nur noch teilweise mit dem Lasso gemacht, oft schon wird ein sog. "Tisch" verwendet, mit dem man die darin blockierten Kälber festhalten und quer umlegen kann, damit diese Arbeiten etwas leichter vonstatten gehen, manchmal aber wird das alles noch komplett "händisch" gemacht, wobei man um so ein Kalb niederzuhalten ganz schön Kraft und Technik aufwenden muß;

              

anschließend wurde die mit den Kälbern und Kühen vereinte Herde in den Yellow Creek auf die Weide getrieben und dort für die nächsten beiden Wochen sich selbst überlassen; ich versuchte anschließend, mich mit einem neuen Pferd für einen der nächsten Tage anzufreunden, doch anscheinend wollte dieses Pferd wirklich nur seinen Besitzer auf sich dulden; Kerstin beschäftigte sich in der Zwischenzeit mit Ihrem Lieblingspferd der letzten Jahre, mit Nipper, einem sehr kurzbeinigen aber sehr gut ausgebildeten rooping-horse, auf dem sie in den letzten Urlauben geritten war;

 

nach getaner Arbeit ging es dann zurück zu unserem cabin, wir machten uns noch eine Kleinigkeit zu essen, warteten, ob die sich abzeichnende Gewitterstimmung etwas Regen bringen würde, was dann ja auch wieder einige Blüten mehr in den nächsten Tagen sein könnten; doch es wurde nur dunkel und dunkler, Wind kam auf und es regnete sich irgendwo in der Umgebung ab;

 

6.5.2008

nachdem es in der Nacht doch ein wenig gewittert hatte, Blitze im Süden und mächtiges Donnergrollen, aber bei uns wirklich nur ein paar Tropfen, hatten wir am nächsten Morgen wieder wunderschönes Wetter mit glasklarer Fernsicht, was ja eines der psoitivsten Punkte dieser Gegend in Utah darstellt, denn es gibt äußerst geringe Luftverschmutzung und an klaren Tagen kann man vom Südpunkt des Bryce Canyon an die 180 km weit sehen;

heute wollten wir mal eine richtige große Rundtour machen, dabei auch für uns Neuland erkunden und auf dem Heimweg bei Randy im Mesa FArm Market Brot einkaufen, etwas, was ja in den USA ja schon zu den highlights gehört, wenn man richtiges gut gebackenes Brot findet;

als Runde hatten wir uns den Burrtrail vorgenommen, dann die Strecke nach Bullfrog zur Marina, mit der Fähre bei Halls Crossing überzusetzen und dann über Hanskville-Torrey-Boulder-Escalante wieder zurückzufahren; eine Tour, die ich im Forum sicher einem Anfänger glatt rausstreichen würde, da wir aber einen Großteil dieser Strecke schon gut kannten, also dort keine Fotostopps einlegen mußten, konnten  wir diesen langen Tag schon mal machen; aus diesem Grund gab es auch bei unsrem cabin kein Frühstück, da wir dies in Boulder,Ut im dortigen Hell`s Backbone Grill der Boulder Mountain Lodge einnehmen wollten; diese Planung hatten wir in den vorangegangenen Jahren schon mehrfach so gemacht, was eine große Zeitersparnis darstellte und deren große Frühstückskarte war bisher immer ein Genuß; auch diesmal, wir waren bereits nach knapp 70 min aufgrund der genauen Straßenkenntnis dort angekommen,  ließen wir uns ein Riesenfrühstück schmecken; auf der morgendlichen Strecke vor Escalante sahen wir am Waldrand noch eine Gruppe muledeer Hirsche, die ebenfalls ihr Frühstück einnahmen; nach unserem Frühstück ging es erst einmal auf die ca.32 ml geteerten Abschnitts des Burrtrail, der bis dorthin auch mit PKW immer befahren werden kann; die Namensgebung stammt von John A. Burr, einem Farmer der von Salt Lake City stammte , hier in der Nähe siedelte und einen Viehtrail für seine Somer-Winterweiden benötigte;

über den Zustand dieses Trails gibt es in der Utah-History einen sehr schönen Absatz: 

"It started out as a livestock trail. Josephine Catherine Chatterly Wood, an area pioneer who traveled it a century ago, jotted in her journal, 30 October 1882, "It is the most God-forsaken and wild looking country that was ever traveled. . . . It is mostly uphill and sandy knee and then sheets of solid rock for the poor animals to pull over and slide down. I never saw the poor horses pull and paw as they done today."  

die ersten Meilen fährt man noch durch Weidegebiete, dann beginnen immer mehr die Felsen und versteinerten Dünen, man quert einen auch im Sommer oft noch feuchten Creek mit dem schön gelegenen Deer Creek Campground und fährt beständig nach Osten und kommt nun zum Long Canyon, ein schmal eingeschnittenes Tal zwischen hohen Sandsteinwänden, aus deren Seitencanyon nach Gewittern richtige Sturzfluten herausschießen; nach etwa 32 ml ist Schluß mit der Teerstrecke ( man sollte nun mit seinem Mietauto umkehren ..), doch jetzt beginnt landschaftlich eine der schönsten Steilabstiege, die es in Utah gibt: die switchbacks des burrtrails;

    

in der Ferne im Osten sieht man die ganze Zeit schon die verschiedenen Gipfel der Henry Mountains, doch man sollte sich besser auf die Straßenführung, als auf die Aussicht konzentrieren, denn hier geht es wirklich richtig runter; es gab auch schon ganz verwegene Womo-Fahrer, die allerdings in den extrem engen Kehren grundsätzlich mit Heck oder Vorderfront kräftig aufsaßen und sich so die Autos stark ramponierten, also bestimmt nciht zur Nachahmung empfohlen; am Ende der switchbacks, im Foto im Hintergund vor der Gegenseite des waterpocket fold trifft man dann auf die Verbindung zwischen der 24 und der Marina im Süden, die Notom-Bullfrog Road; hier im etwas tieferen Bereich muss es einige Tage vorher geregnet haben, denn wir hatten Blüten über Blüten und konten uns nicht "satt-fotografieren"

        

hier wieder Oenotherea palida ( Nachtkerze)                      Utah-Staatsblume, Segolily

   

Echinocereus triglochidiatus                                                   Sclerocactus whipplei

man kann es sich kaum vorstellen in welch kurzer Vegetationszeit diese Pflanzen ihre Blüten hervorbringen, um die kurze Zeit mitFeuchtigkeit zu nutzen, um bestäubt zu werden und Samen anzusetzen; bei der Weiterfahrt waren wir sehr überrascht, daß bereits nach etwa 11 ml schon diese Staubstraße aufhörte und ein zwar schlechter, aber immerhin ein Teerbelag begann, da es aber auf diesen letzten Meilen bei hohem Wasserstand des Lake Powell oder heftigen Gewittergüssen in den beiderseits aufragenden Bergzügen mehrfach zu querende washs gibt, kann man hier ganz schön feuchte Reifen bekommen, oder sogar umkehren müssen;

kurz vor Eintritt in das GlenCanyon National Recreation Area habe ich links der Straße noch einen kleinen Arch fotografiert, den ich dann im Forum als Suchbild einstellte und auf dem sich, so wie es aussieht auch schon Lala hat fotografieren lassen;  siehe auch: http://www.lalasreisen.de/amerika/html/burr.html

nach mehreren Stunden Fahrt nur durch Trockengebiete, Sandstein und wüstenähnliche Abschnitte erstaunt dann die Bullfrog Marina am Lake Powel auch mit niedrigem Wasserstand doch sehr, plötzlich so viel Wasser, das einen da umgibt; wir mußten etwa eine Stunde auf die Fähre warten, machten also ausgiebig auf dem Parkplatz davor Brotzeit und konnten dann recht bald auf die angekomene Fähre auffahren, wobei einige Touristen sich mit ihren 30 ft Womos ganz schön anstellten, bis sie ihren zugewiesenen Platz eingenommen hatten; ein nettes amerikanisches Ehepaar machte dann auch noch ein schönes Andenkenbild von uns ( diesmal ausnahmsweise nicht in Cowboy-Kleidung) und schon nach kurzer Fahrtstrecke konnten wir von der Fähre wieder runterfahren:

  

Nach der Fährüberfahrt ging es auf der 276 meilenweit nach Osten bis wir auf die 95 Richtung Hanksville trafen; bis zur Überquerung des Colorado konnten wir immer mal einen Blick in die Canyonabbrüche rechts der Straße werfen; ab der Brücke gelangten wir dann in das Gebiet, das Steffen Synnatschke mit dem Titel "south of Hanksville" ganz treffend bezeichnet hat; hier in dieser Gegend gibt es soviel Unbekanntes noch zu erwandern, daß man eigentlich auch in Hanksville einige Tage bleiben sollte; westlich der Straße türmen sich die noch schneebedeckten Berge der Henry Mountains auf, östlich gibt es immer wieder Canyons zu entdecken, die bisher kaum in Reisebeschreibungen auftauchen; da sich über den Henry Mountains mächtige Gewitterwolken zusammenballten, sparten wir uns die Erkundung des Leprechaun Canyon für einen späteren Urlaub in dieser Gegend auf; etwa bei ml 33 südlich von Hanksville gibt es auch noch wunderschöne Petroglyphen, unter anderem die ebenfalls bei Synnatschke beschriebene Moqui Queen; noch einige Meilen weiter nördlich wäre dann die Abfahrt zum Leprechaun Canyon gewesen, doch aus Witterungsgründen und Zeit mußten wir diesmal darauf verzichten; ebenso erging es mit Little Egypt geological site und dem Arsenic Arch, die hier noch zu besichtigen wären; nachzulesen unter: http://www.synnatschke.de/hville/hville.html

   

hier mündet auch der Dirty Devil River in den Colorado, eine wirklich schmutzige Brühe, die sich durch in Abschnitten 600 m hohen Seitenwände zwängen muß; bei solchen Wetteraussichten sollte man sich nicht mehr auf eine gravel road begeben oder noch weit im outback sein; da wir aber nur noch Teerstraße vor uns hatten, machte es uns nichts aus, auch einmal bei Gewitterstimmung durch die badlands westlich von Hanksville zu fahren, die dadurch noch einsamer und unwirtlicher sich zeigten; als Zwischenstopp freuten wir uns natürlich noch auf Randy Ramsley`s Mesa Farm Market, etwa 13 Meilen westlich von Hanksville, denn dort konnten wir wieder frisches hausgebackenes Brot, frischen Salat direkt vom Feld und Filterkaffe bekommen, außerdem macht er, soweit er Orangen hatte, uns immer noch frisch gepreßten Orangensaft, alles also Köstlichkeiten, die in den USA nicht unbedingt überall zu bekommen sind; speziell sein Brot ist inzwischen in Hotels,Campingplätzen und bei durchfahrenden Womotouristen schon Legende geworden;

dieses kleine Häuschen sollten man nicht verpassen, wenn man einige der guten Sachen dort haben möchte; zeitweise hat er sogar frische cinnamon rolls und verschiedene Sorten von Honig; ein ganz bezeichnendes Erlebnis im Zusammenhang mit der Qualität seiner Obst-Gemüse-Salate hatten wir einige Jahre vorher; wir waren auf einer Tour auch wieder bei ihm zum Brotholen vorbeigefahren und es kam kurz nach uns eine alte Navajo-Indianerin aus dem Reservat, die sich von ihren Enkeln  hatte hierher fahren lassen; diese dolmetschten ins Englische, was ja schon sehr berührend war, daß sich die eigentlichen Ureinwohner in ihrem Land dolmetschen lassen mußten; wir erfuhren dann, daß die "Oma" sich alle 4 Wochen zu Randy fahren ließ, um wirklich frischen und unbehandelten Salat zu bekommen; auf der Weiterfahrt am Fremont River entlang durch Capitol Reef sahen wir Spuren eines wieder hier ansässigen Tieres, das einige Zeit bereits nahezu ausgerottet war in dieser Gegend, es gab frische Biberspuren; im Capitol Reef hatte sich das Gewitter bereits verzogen und wir bekamen sogar noch einmal wunderschönes Sonnenlicht von Westen her auf die imposanten Felstürme im Capitol Reef;

  

 wir hatten  nur noch die Heimfahrt von Torrey vor uns über die Berge des Dixie National Forest, die sich bis fast 3300m erheben und ein äußerst wildreiches Gebiet darstellen; oft wird man auf den Wiesen in diesen Höhen durch Pfiffe der Murmeltiere aufgeschreckt, einge Jahre vorher hatten wir bei einer Bergwanderung in diesen Höhen unsere ersten Pumaspuren an einem Wasserloch entdeckt, der Puma sicher auch uns; auch diesmal sollten wir eine recht nahe Begegnung mit Wildtieren noch haben, denn direkt neben der Teerstraße hatten wir äsende muledeers, die sich von dem vorbeifahrenden Auto nicht erschrecken oder stören ließen;

das Foto wurde aus dem ganz langsam fahrenden Auto gemacht, wir hätten die Tiere berühren können; die restliche Strecke der 12 mußten wir äußerst vorsichtig fahren, denn nun wurde es allmählich dunkel und wir wollten den Tieren nicht noch näher kommen, kamen dann auch "tierberührunsgfrei" nach Tropic, wo wir  uns in Dougs Place ( jetzt eigentlich Clarkes) ein Steak mit Salat schmecken ließen;

insgesamt war das ein fahrmäßig sehr langer Tag, gut 420 Meilen, aber da wir auf der 12 keinerlei Fotostopps mehr nötig hatten, konnten wir uns auch mal so einen Tage erlauben; für newbies auf jeden Fall nur abzuraten.

 

7.5.2008

nach dem wirklich langen Tag gestern mit der großen Tour wollten wir heute ein wenig in der Nähe bleiben, einkaufen in Tropic und bei Rubys Inn war angesagt, essen wollten wir eigentlich wieder bei Clarkes in Tropic (früher Dougs Place) doch wurden wir diesmal vom Fleisch so enttäuscht, daß wir es wirklich zurückgehen ließen und nur Getränke und Salat nahmen, allem Anschein nach hatte der Koch einen wirklich schlechten Tage erwischt, es stand zwar als frisches Steak auf der Karte, war aber so wässerig durch die Tiefgefrierung, daß überhaupt keinerlei Geschmack zustande kam; beim Nachtanken von unserer gestrigen langen Tour stellten wir fest, daß wir mit unserem Jeep wirklich einen Sparer erwischt hatten, auf dieser langen Tour tw. auf gravelroads und über die Berge gab er sich mit 8,4 l/100 km zufrieden, sodaß sich das upgrade im Nachhinein wirklich auszahlte;

da das Wetter sich von seiner schönsten Seite zeigte, beschlossen wir am Nachmittag wieder einmal ein Stück der Cottonwood Canyon Road zu fahren, um endlich einmal Round Valley Draw zu erwandern; über diesen Slotcanyon gibt es nicht allzuviel Bild- und Textmaterial und so beschlossen wir, uns den selbst mal anzuschauen, da er ja direkt vor unserer Haustüre sich befand; wir fuhren etwa 2 ml weiter als die Abzweigung zum Grosvenor Arch und verließen die CCR Richtung Westen auf einer kleinen Staubstraße,der BLM 422, die erst durch eine mit Buschwerk bestandene Ebene nach Westen führt und dann leicht südlich weiterführt; diese dirt road hat einige engen Stellen, denn sie wird öfters auch mal vom Fluß über- oder unterspült, sodaß man manchmal nicht einmal die 1,7 ml weit ins Gelände hineinfahren kann, die man bis zum Anfang der Wanderung bräuchte; man kann nach diesen 1,7 ml das Auto abstellen und läuft in dem Sand-Kies-Slickrockwash etwas mehr als 1 ml bis zum Einstieg, der sich dann schon ziemlich spektakulär zeigt;

 

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wenn man in diesen slotcanyon einsteigt, sollte man wenigstens zu zweit und ein wenig erfahren sein, denn nach kurzem Weg im Canyon wird er reichlich tief und die abgeschliffenen potholes können nur noch mit Steighilfe oder Seilhilfe zurück geschafft werden, da wir keinerlei Ausrüstung mitgenommen hatten, denn es sollte ja nur eine kurze informative Begehung werden, verließen wir den Canyonboden an einem sehr auffälligen Juniper Tree auf der linken Seite und kletterten nach rechts auf die Rimkante, die sich auf einem schmalen Fußpfad begehen läßt, sich auch tw. vom Canyon etwas wegbewegt, da Einmündungen anderer kleinerer Canyon umgangen werden müssen; wunderschöne Blüten, tolle Einblicke in den tiefer werdenen Canyon entschädigten sicher für das entgangene slotcanyon-feeling innen drin;nach etwa einer halben Stunde kommt von rechts ( Norden) ein tiefer Einschnitt, der sich als north fork hier etwa 25 m tief Zugang zum Hauptcanyon verschafft; diese Stelle ist ein beliebter weiterer Zugang , denn hier oben ist eine massiv montierte Abseilschlinge am Fels befestigt; da wir uns an diesem Tag auf der Rimkante weiterbewegten, konnten wir von oben die bis zu 30 m tiefen Slotcanyonwände bestaunen; insgesamt sei der Canyon bis zum Zusammentreffen mit Hackberry Canyon gut 3,5 km lang und erst nach gut 2,5 km weitet sich der Canyon und man kann ihn nach rechts oben verlassen und trifft auf den Weg, den wir zum größten Teil genommen hatten und der einen dann wieder zurück zum Zugang führt; auf dem Rückweg konnten wir nochmals eine Menge blühender Kakteen bewundern, ebenso Indian Paintbrush und einige gewöhnliche Sonnenblumenarten im Kleinformat;

die Rückfahrt über die knapp 14 ml CCR war problemlos, Abendessen gab es diesmal im cabin und wir schalteten wieder auf TV-Kodachrome

 

8.5.2008

bei klarem und auch wärmerem Wetter war heute Jeanswaschen angesagt, denn die hatten durch Rancharbeit , Reiten und slot canyon-Rutschen doch etwas Staub geschluckt und bei dem schönen Wetter solten sie auch bald wieder trocken werden; für heute wollten wir nach Kanab, unbedingt den gut sortierten Westernladen dort aufsuchen, uns im Houstons Trail End ein gutes Mittagessen gönnen und dann gemütlich wieder heimfahren; die Hinfahrt über die Skutumpah Road ging bei guten Straßenbedingungen recht flott und bereits nach etwa 45 min waren wir schon auf dem geteerten Abschnitt der Johnson Road, die an einigen alten Western-Filmgebäuden vorbeiführt, nicht mit Paria Movie Town verwechseln und so erreichten wir Kanab rechtzeitig vor dem Mittagessen; das Trail End ist ein Familienbetrieb der Houstons und sehr bekannt für seine freundliche Athmosphäre, obwohl:"  the waitress wear guns on their hips, and a smile on their lips"; sehr bekannt ist das Restaurant durch sein catering service, mit dem sie unter anderen das United States Forest Service und deren fire fighters im Einsatz unterstützen und verpflegen; über die Jahre dieses service hinweg haben die Houston mehrere Millionen Essensportionen zum Teil unter schwierigsten Bedingen zu den Waldbränden gebracht, um dort die fire fighters zu verpflegen; sehr bekannt ist  Bob`s brown sauce, eine wirkliche Fleisch-Bratensauce, die im fast food Amerika wirklich überrascht; diesmal versuchten wir seine italienischen Nudelgerichte und waren äußerst überrascht über den gut getroffenen Geschmack, da wir bisher meist seine guten steaks probiert hatten, diesmal also europäisch gegessen in Kanab; das war schon ein Erlebnis; zwei Gebäude weiter ist der große Westernladen von Kanab, der nicht nur Souvenirs anbietet, sondern echte Westernware führt, sehr schöne silberne buckles, (Gürtelschnallen) , wobei ich mir zwei Jahre vorher anläßlich der Parade zum Pioniersday, dem höchsten Feiertag in Utah, dort schon einmal eine neue Feiertagsgürtelschnalle geholt hatte, die bekannten John Wayne Mäntel, tolle Sättel und eine Riesenauswahl an Cowboyboots, wobei die Preise für ein gutes Paar Tony Lama gut und gerne über 250 US$ gehen; allerdings hat man dafür auch wirkliche Qualitätsware bekommen; diesmal hatten wir nichts gekauft, uns nur mal informiert und dann ging es auf die 89 Richtung Page und über die CCR wollten wir heimfahren; direkt gegenüber des Lokals stand  ein wirklicher Oldtimer geparkt, der natürlich auf die Speicherkarte mit drauf mußte;  

auf der 89 zwischen Kanab und Paria Ranger Station konnten wir beobachten, wie der örtliche Sheriff die Touristen mit Tickets für zu schnelles Fahren versorgte, auf dem kurzen Abschnitt sahen wir ihn 4 x, wie er Mietautos aufhielt und vermutlich dann abkassierte; soviel nur mal zur Geschwindigkeitsbegrenzung in den USA und deren Überwachung;

das Hinweisschild bei der Abfahrt zur Cottonwood Canyon Road sollte man ernst nehmen, denn es gab schon etliche, die bei feuchter Fahrspur auf dem südlichen clay-Bodenbereich nicht mehr weiterkamen und sogar auf der CCR übernachten durften;

wenn man auf der Strecke nichts vorhat, ( obwohl es ja mit der  Zufahrt zu den Wahweap Hoodoos - Yellow Rock - Brigham Plains Road BLM 430-Candyland-Cottonwood Narrows-Zufahrt zu Round Valley Draw-Grosvenor Arch wirklich genug Haltepunkte gibt) kann man in  knapp 2 Stunden wieder auf der Teerstraße zum Kodachrome Basin State Park sein; wir hatten mit den dortigen Rangern verabredet, daß ich ihnen noch einige Texte über den State Park und die Trails ins Deutsche übersetzen würde, damit sie diese Faltblätter dann an die Touristen ausgeben könnten; also sind wir ziemlich zügig die CCR gefahren, bis ich ziemlich genau in der MItte der Strecke ein leichtes Aufschwimmen des Wagens auf der gravelroad bemerkte; ich ließ den Wagen vorsichtig ausrollen und schon beim Aussteigen hörte ich ein unangenehmes pffffffffff, ich hatte mir einen Platten gefahren und der Reifen verlor sehr schnell an Luft; nun war es gut, daß ich bei der Wagenübergabe nach Reserverad und Wagenheber geschaut hatte, denn ohne, wäre ich jetzt ein selbst  zahlender Versicherungsfall geworden, Abschleppen von gravelroad, wäre teuer gekommen; kurz vorher hatten wir uns noch beim Fotografieren gefreut, da wir alle drei Sorten der Utah Staatsblume , der segolily in allen drei Farben direkt nebeneinander gefunden hatten, zusammen mit einem sehr schön blühenden Sclerocactus whipplei; und gleich danach dann dieses Bild;

 

so nah liegen oft schöne und weniger schöne Erlebnisse nebeneinander; von den Rangern im Kodachrome aus versuchte ich noch bei der Reparaturwerkstätte am Eingang von Bryce Canyon einen Termin zu vereinbaren, denn für den nächsten Tag hatten wir eine längere Tour vor und die wollte ich nicht mit dem Ersatzrad fahren; es war 17.35 und man teilte mir mit, bis 18.00 sei noch ein Monteur da; vermutlich brach ich dann den bestehenden Streckenrekord für die 20 ml bis zu Werkstätte, denn ich war 2 Minuten vor 18.00 Uhr an der Werkstätte, wo mir ein freundlicher Monteur in wenigen Minuten den Reifen reparierte und so konnte dann der nächsten Tagestour nichts mehr im Wege stehen; als ich zurück war. setzte ich mich noch in das Rangerbüro zum Übersetzen, wie ich versprochen hatte und bekam dabei mit, wie eine Touristin aus einem großen Road Bear Womo in schönstem "bavarian english" Auskunft haben wollte, sie wollte nachfragen, ob wir einige der Sammelquarters der verschiedenen US Staaten in der Kasse hätten, die ihr noch fehlten; ausgerechnet waren an diesem Abend zwei volonteers aus dem tiefsten Texas an der Kasse und so gestaltete sich die Auskunftsgeberei auf beiden Seiten recht amüsant; als ich  dann im tiefsten Münchnerisch  " sie kenna da bei uns a bayrisch redn" ohne vom Computer aufzusehen, losließ, kann man sich die Reaktion der Dame  vorstellen; sie verfiel in ein stotterndes english-bayrisch Gemisch,und fragte dann, als sie sich wieder gefaßt hatte: "wieso kenna sie ois Ami so guat bayrisch"? und ich daraufhin herzlich zu lachen anfing; ich konnte ihr dann fast noch das Stadtteil Münchens auf den Kopf zusagen, wo sie selbst herkam und gab mich dann ebenfalls als Münchner zu erkennen; das gab natürlich dann ein Hallo und wir wurden für den Abend an den Campingplatz zu einer echten Münchner Brotzeit eingeladen; ich beendete meine Übersetzungstätigkeit, ging dann zu unserem cabin zurück und erzählte Kerstin, daß wir heute Abend münchnerisch essen würden;

Zur vereinbarten Zeit machten wir uns auf den Weg, den "Münchner Roadbaer"zu finden undd wurden schon mit einem Hallo begrüßt; die beiden Münchner, ein Ehepaar konnten es immer noch nicht fassen, daß da mitten in der Wildnis einer im Rangerbüro sitzt und sie dann bayrisch anredet;

es wurde  ein feucht-fröhlicher Abend und wir vereinbarten die beiden Münchner (Traudl und Helmut) am nächsten Tag zu den weißen Hoodoos mitzunehmen, was sie ganz begeistert aufnahmen; es stellte sich nämlich dann heraus, daß Helmut bei der Vorbereitung seiner Tagesetappen im Forum mehrmals auf meinen Namen gestoßen war und sich einige Angaben bereits ausgedruckt hatte und beim Fahrersitz deponiert hatte; so klein ist die Welt;

 

9.5.2008

heute soll es also mit voller Besatzung mit unserem Jeep zu den weißen Hoodoos gehen, die wir ja einige Tage vorher mit dem langen Fußmarsch durch den wash nicht erreicht hatten; wir hatten nun noch die Anfahrtbeschreibung von M.R. Kelsey dabei und hófften, daß die darin angegebenen schlechten Straßenabschnitte nicht zu schlimm ausfallen sollten; wir fuhren also die CCR bis etwa 1,5 ml vor dem Erreichen der 89, wobei wir schon etliche Zeit mit Blütenfotos zubrachten, denn es war ein ganz klarer Tag und überall blühte es in Massen; speziell für Traudl und Helmut war das natürlich ein Erlebnis, denn mit ihrem Womo waren solche Straßen natürlich unfahrbar; kurz nach dem Einbiegen auf die BLM 431 nach Osten erwischte ich noch einmal ein Rudel der sog.Pronghorn-Antilopen, und freute mich, sie auch unseren Begleitern zeigen zu können; ein nächstes Highlight waren dann die Blumenwiesen entlang der road, die man sonst ja nur im trockenen Zustand kannte;

     

wir hielten uns ganz genau an die Beschrebung von Kelsey und kamen immer weiter nach Osten voran, bis wir an dem besagten Zaun nach etwa 15 min unser Auto abstellen konnten; durch den Zaun hindurch und dann in Richtung auf den wash zu und schon kam nach knapp 25 min Fußmarsch der Schrei : " da sind die ersten Hoodoos " und wirlklich, besser gesagt unwirklich standen im hellen Morgenlicht die schneeweißen Hoodoos mit ihren dunklen Kappen, man konnte sich nicht genug satt sehen und so wurden alle drei erwähnten Taleinschnitte abgewandert und es waren ganz tolle Bilder, die wir dort einfangen durften;

            

                                             

wir waren bestimmt zwei Stunden völig alleine in dem Gebiet, was ein ganz toller Genuß war; als dann einige weitere Gruppen kamen, waren wir bestürzt, wie gedankenlos doch einige Touristen sich in so einem fragilen und wertvollen Gebiet bewegten und auch aufführten; es wurde gesungen, zugerufen und als schlimmstes dann sogar versucht, auf die weißen sehr rutschigen und abbröselnden Hänge hinaufzuklettern, um nur ja das allertollste Nahbild zu bekommen; man braucht sich dann nicht wundern, wenn durch das BLM wieder ein Naturhighlight nur noch mit permits zugänglich gemacht wird, was dann eigentlich nur verständlich erscheint, wenn man so einen Umgang mit der Natur sieht;

da Traudl und Helmut den Ort Kanab nicht kannten, beschlossen wir, mit ihnen  zum Mittagessen auch zu den bewaffneten Bedienungen zu gehen; sie haben nicht schlecht gestaunt, als die Damen dort ihre Pistolengürtel trugen; auch heute wieder war das Essen ganz hervorragend und man kann dieses Restaurant wirklich weiterempfehlen; heimzu sollten wir dann noch sehr viel Zeit auf der CCR benötigen, denn alle die Blumen, die am frühen Morgen noch nicht ihre Blüten voll entfaltet hatten, nötigten uns nun am Nachmittag zu vielen Fotostopps; im Vorbeifahren  konnten wir noch einen Blick auf den Yellow Rock erhaschen, den wir uns für den nächsten Urlaub vorgenommen hatten;

                                     und an solcher Blütenpracht kann man doch nicht vorbeigehen??

 

natürlich wurde auch Santa Claus und Candyland entsprechend gewürdigt, amerikanische Kinder können sofort alle die Süßigkeiten aufzählen, die hier fast farb- und lebensecht in Übergröße in Stein sich aufreihen, muß ich mir irgendwann auch einmal merken, Santa Claus mit dem gefülten Sack,  den erkennt wohl jeder;

da unsere beiden Begleiter die Cottonwood Narrows noch nicht kannten, machten wir den Vorschlag, wenigstens einen Teil dieses Canyons zu durchwandern; wir stellten unser Auto kurz nach Candylands an den Rand der Straße, wo übrigens schon ein Pickup mit Kanu und Mountainbike stand, komische Verbindung hier in dieser Gegend; ich half Traudl und Helmut über die kleine Einstiegsstufe in die Narrows und wir gingen zuerst nach Norden, bis zur letzten Ausstiegsstelle und wanderten dann wieder nach Süden, ohne allerdings die Narrows am Südende Richtung Straße zu verlassen, wir wandertin wieder im Canyon zum Autoparkplatz zurück; diese Narrows sind eigentlich für alle Besucher machbar, keinerlei zu enge Stellen, Zugang direkt von der Straße aus und die Wetterentwicklung kann man bis direkt  zum Einstieg verfolgen und braucht daher keine Angst zu haben, hier von einer flash flood erwischt zu werden;

hier waren natürlich Traudl und Helmut in ihrem Fotoelement und jede Biegung des Canyons wurde auf Speicherkarte und Film gebannt; die beiden waren ganz begeistert, daß sie durch uns und unser geeigneteres Auto so viel Neues erleben durften und sie bedankten sich noch einmal mit einer Einladung zum Abendessen im Womo;

diesmal konnten wir die zugeschickten  Wurstwaren aus Chicago probieren, sie waren ausgezeichnet und man konnte auch Dosenbier dazu verkraften;

 

 

 

 

 

 

 10.5.2008

nach dem doch etwas langem Tag gestern war für heute eigentlich nur Ausruhen-Einkaufen angesagt;so fuhren wir nach Tropic, plünderten den Supermarkt ein wenig und auf der Rückfahrt kamen wir gerade dazu, wie Bob,Bob Joe, Cohen und weitere Familienmitglieder sich zum Viehtrieb aufmachten; da mußte ich natürlich gleich nachfragen, ob nicht evtl. ein Pferd noch frei sei, das mich dann durch die Gegend schleppen könnte; ich hatte Glück und bekam einen sehr dunklen Braunen, der sich allerdings als ein wenig nervös offenbarte, warum, das sollte ich allerdings erst am Ende des Viehtriebes erfahren.

Leider gibt es von diesem anstrengenden Nachmittag keine Bilder, da man ja nicht gleichzeitig aufs Vieh aufpassen konnte und dann sich auch noch um eine Kamera kümmerm konnte;

nach etwa 1/2 Meile auf der Straße Richtung Kodachrome/Cottonwood Canyon Road bogen wir nach Westen ab auf eine alte Schotterstraße, die sich gegen den Südteil des Bryce Canyon wandte; es ging vorbei am alten Friedhof der aufgelassenene Siedlung "Georgetown", auf dem einige auffällige Gräberinschriften zu lesen sind: innerhalb einer Woche starben 5 Mitglieder der gleichen Familie, nahezu alles Kinder, nach meinen Nachforschungen an Diphterie.

Die Straße in Richtung sheep creek/noon canyon geht vorbei am verfallenen früheren Wohnhaus der Familie Ott, die mit allen männlichen Mitgliedern der Familie damals auf etwa 7 Meilen im Verlauf der Straße eine Wasserleitung sich legten, um ihre Ranch vom Bryce Canyon aus mit Wasser zu versorgen. Im Bereich von Johnsons Ranch machten wir eine Pause für die Rinder, die dort grasen und Wasser aufnehmen konnten, denn wir hatten noch gut 2 Stunden Weg vor uns, der dann auch immer enger, steiniger und beschwerlicher wurde. Ausgerechnet der junge Stier der bei der Herde dabei war, hatte es sich in seinen Dickschädel gesetzt, uns immer wieder mal in Galopp zu bringen, da er sich alle paar Minuten absetzen wollte und einer der Treiber, manchmal auch ich, ihm sofort nachsetzen und ihn zur Herde zurückbringen mußten. Dabei mußte man nicht nur auf das immer steilere Gelände achten, sondern auch darauf, daß die ausgegebene Treiberordnung nicht zu sehr aufgelöst wurde, denn in diesen Freiräumen hätten sich dann auch die Kühe und Kälber absetzen können.
Nach insgesamt gut 4 Stunden kamen wir im unteren Ende des Noon Canyons an, in dem die Tiere sich die nächsten beiden Monate aufhalten konnten und sollten und wir machten uns dann, bereits ziemlich müde, speziell was mein Hinterteil betraf, auf den Rückweg. In der Nähe der kleinen Weide bei Johnsons Ranch trafen wir dann wieder auf Bob und Mira, die mit ihrem kleinen motorisierten Haflinger dorthin gekommen waren und uns nochmal Getränke mitbrachten. Auf dem Nachbarfeld wurde dann noch eine gebrochene Wasserleitung repariert,, und da es nun schon gegen Abend ging, wechselte ich meinen Vierbeiner gegen den motorisierten, da ich schneller heimkommen wollte, denn wir hatten ja am Abend noch einmal eine Esseneinladung bei Helmut und Traudl, die sich bedanken wollten für den gestrigen Ausflug.

Vorher muß ich allerdings noch die Geschichte mit dem nervösen Pferd erklären: als ich am Ende den Braunen wieder zurückgab, erklärte ich Bob Joe, daß mein Pferd sich ziemlich nervös und teilweise sogar recht bockig verhalten hatte. Er lachte und sagte mir, daß der Braune ca. 3 Monate nicht geritten worden war und daß es sein erster Viehtrieb war, wir also ganz gut zusammenpaßten.